Ferrari Red Book Classiche Zertifizierung

Nummerngleichheit, Fahrgestell, Motor und Getriebe

Hervorragender Zustand und lückenlose Historie

Der Ferrari 365 GTB/4 Daytona markierte das Ende einer Ära. Während der Lamborghini Miura die Revolution der Mittelmotoren einleitete, war der Daytona in seiner Konzeption konsequent traditionell - der letzte in einer Reihe legendärer V-12-Grand-Tourer mit Frontmotor aus Maranello, die bis zu den 250 GTs Mitte der 1950er Jahre zurückreichte.

Der auf dem Pariser Autosalon 1968 vorgestellte 365 GTB/4 wurde bald allgemein als "Daytona" bezeichnet, zu Ehren des Dreifachsiegs der Scuderia bei den 24 Stunden von Daytona 1967. Er verfügte über die neueste Entwicklung des berühmten V-12-Motors von Gioacchino Colombo aus dem Tipo 251 mit 4.390 cm³ Hubraum. Mit einem Verdichtungsverhältnis von 9:1 - 8,8:1 bei den US-Modellen - sowie Trockensumpfschmierung und sechs Weber-Vergasern leistete er 352 PS bei 7.500 U/min.

Leonardo Fioravanti von Pininfarina entwarf ein Design, das auch mehr als 50 Jahre später noch unverkennbar ist, und unter der von Scaglietti gebauten Karosserie befand sich das Fahrgestell des Tipo 605 von Ferrari. Der Radstand von 2.400 mm war derselbe wie beim 275 GTB/4, aber die vordere und hintere Spurweite war breiter. Die Aufhängung war rundum über Querlenker und Teleskopdämpfer unabhängig, während das Transaxle-Layout, das erstmals 1964 im 275 GTB zu sehen war, übernommen wurde.

Auch wenn der Daytona im Wettbewerb erfolgreich war - die von Charles Pozzi eingesetzten Fahrzeuge gewannen 1972, 1973 und 1974 ihre Klasse in Le Mans -, so war er doch in erster Linie ein Grand Tourer für die Straße, der gebaut wurde, um lange Strecken mit hoher Geschwindigkeit zurückzulegen. Nichts unterstrich dies mehr als die Fahrt von Brock Yates und der Rennlegende Dan Gurney von New York nach Los Angeles in knapp 36 Stunden beim berüchtigten Cannonball Run 1971. Sie erreichten einen Durchschnitt von 80 mph, wobei Gurney feststellte, dass "wir nie mehr als 175 mph erreichten".
Wie der renommierte Journalist Mel Nichols in der Zeitschrift Car bemerkte: In der Entwicklung des zweisitzigen Straßenwagens mit Frontmotor und extrem hoher Leistung ist der Daytona das Nonplusultra".
#16711
Unser Wagen, eines von 158 produzierten Exemplaren mit Rechtslenkung, wurde am 25. Juni 1973 an den britischen Händler Maranello Concessionaires fakturiert und im Juli desselben Jahres über Sytner of Mapperley zum Preis von £8.938,60 an seinen ersten Besitzer verkauft.
Der Daytona ging dann 1975 an einen Enthusiasten in Dorset und blieb bis 1989 in derselben Familie, als er in Monaco versteigert wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ferrari nur 7.968 Meilen zurückgelegt, und die Familie gab an, dass er "gut gelagert, regelmäßig gewartet und alle zwei Monate gestartet" worden war.
Bei der Auktion in Monaco wurde er von Gerald Carroll gekauft und in seine großartige Sammlung aufgenommen. 16711 wurde dann von der Stratton Motor Company restauriert und an den bekannten historischen Rennfahrer Jonathan Baker verkauft, zu dessen Sammlung auch ein Alfa Romeo T33 Prototyp gehörte. Er nutzte den Daytona als Straßenfahrzeug und für gelegentliche Rennstreckeneinsätze des Ferrari Owners' Club, bevor er ihn 2003 verkaufte.
Das Chassis 16711 wurde 2005 wieder verkauft und von seinem neuen Besitzer bei zwei Tour-Britannia-Rallyes und der Gstaad-Rallye eingesetzt. Bei einer Hochgeschwindigkeitsfahrt auf einer unbeschränkten Strecke der deutschen Autobahn bewies er, dass der Daytona immer noch sehr leistungsfähig ist.
Heute präsentiert sich der 16711 im wunderschönen Farbton Blu Chiaro mit tanfarbenem Leder und wurde 2014 neu lackiert. In seiner Historienakte finden sich nicht nur die Original-Kaufbelege, sondern auch eine Fülle neuerer Rechnungen und Quittungen von Markenspezialisten wie Bob Houghton, Stratton, Rardley und Foskers.
Das Chassis 16711, das noch immer mit dem Motor und dem Getriebe mit den gleichen Nummern ausgestattet ist, wurde 2015 von Ferrari mit dem Red Book Classiche zertifiziert und wird mit einem Werkzeugsatz geliefert. Wunderschön gepflegt nach Concours-Standards und mit einer ununterbrochenen Geschichte von neu, muss es einer der besten Ferrari Daytonas sein, die heute verfügbar sind.