Es muss ein ganz besonderer Tag gewesen sein, als der neue Besitzer 1956 seinen 1955 gebauten 356 pre-A Speedster bei Carton Motors in Pomona, Kalifornien, abholte. War dies ein völlig neuer 356? Nicht wirklich, denn der Kilometerzähler stand bei 180 Meilen. Wie kommt das, fragen Sie? Die Geschichte besagt, dass der erste Besitzer den Wagen bei einer Wette im Sommer 1956, als er noch vollgetankt war, an seinen zweiten Besitzer verlor. Der Besitzer, Jay Greer, behielt den Wagen noch 16 Jahre lang. Es war auch nicht seine erste Wahl, aber die Lieferzeiten für einen schwarzen 356 waren so lang, dass er sich für diesen cremeweißen (Code603) Porsche entschied. 1958 beschloss er, diesen Wagen umzubauen, um sich seinen großen Traum zu erfüllen: einen schwarzen Speedster. Der Wagen wird komplett zerlegt, bis auf die letzte Schraube, einschließlich der Verkabelung, der Aufhängung und allem, was sonst noch dazugehört. Es folgen zwei lange Jahre des Polierens, Reinigens, Lackierens und Zusammensetzens mit größter Sorgfalt und Präzision. Nach dem Zusammenbau entpuppt er sich als einer der schönsten Speedster und Greer gewinnt viele Preise auf Ausstellungen und Veranstaltungen. Greer selbst beschrieb ihn in einem 4-seitigen Brief an den nächsten Besitzer: "It has brought home a lot of silver!". Das Auto wurde nur sparsam benutzt, wobei die meisten Kilometer in den ersten Jahren zurückgelegt wurden, um Greer noch einmal zu zitieren: "Die meisten Kilometer wurden in den ersten Jahren mit Wein, Frauen und Rallyes zurückgelegt". Nach 16 Jahren ist es an der Zeit für ein neues Kapitel im Buch dieses Wagens "Der originellste 356 der Welt". Der Wagen wird an Lindsey Hopkins, Rennfahrer, Rennstallbesitzer und einer der größten Coca-Cola-Aktionäre, weiterverkauft. Hopkins ist in der IndyCar-Serie aktiv und befindet sich in dieser Zeit auf einer Siegesserie. Offenbar ist er auch außerhalb dieser Wochenenden sportlich unterwegs, denn er fährt den Speedster über einen Zeitraum von vier Jahren. Während dieser Zeit ist der nummerngleiche Originalmotor nicht eingebaut, da er durch einen schnelleren 1.720-cm³-Motor im Speedster ersetzt wurde.
Nach vier Jahren, 1976, trifft der 356 auf seinen neuen Besitzer, der den Wagen erstaunlicherweise die nächsten vierzig Jahre behält. Diese Person hat viel Freude an dem Auto und schätzt seine Originalität wie kein anderer. Keine Restaurierung, nur eine Frage der Pflege. Und so sieht dieser Besitzer, wie dieser 356er zu einem der authentischsten Speedster wird, die es heute gibt.
Im Jahr 2016 landet dieser Porsche bei seinem jüngsten Besitzer in den Niederlanden. Dieser Autoliebhaber zieht Authentizität glänzenden Lackierungen vor, und so ist dieser 356 glücklicherweise in sicheren Händen gelandet. Der holländische Besitzer brachte den Originalmotor zum Porsche-Spezialisten Kraan in Alkmaar, wo er nach einer Überholung wieder mit dem Rest des Wagens zusammengeführt wurde. Er bestand darauf, dass das Aussehen nicht verändert wird, um die Originalität des Wagens zu erhalten. Anhand der Fotos können Sie sehen, dass sein Auftrag buchstabengetreu ausgeführt wurde. Ein einzigartiger, gut erhaltener 356 in mechanisch fantastischem Zustand - besser geht es nicht. Die gesamte Provenienz wird durch die Begleitdokumentation, das Original-Besitzerhandbuch und viele andere interessante Gegenstände, einschließlich des oben erwähnten Briefes, belegt.
Dieser 356 Speedster hat nicht nur eine wunderbare Provenienz, sondern befindet sich auch in einem einzigartigen Erhaltungszustand. Wenn Sie auf der Suche nach einem glänzenden, perfekt restaurierten Auto sind, dann raten wir Ihnen, sich weiter umzusehen. Der gleiche Rat gilt, wenn Sie vorhaben, dieses Auto zu restaurieren. Wenn Sie, wie die früheren Besitzer und wir, diesen Speedster in seiner Reinheit genießen wollen, laden wir Sie gerne nach Brummen ein, um dieses Auto zu bewundern.
