Riley 9 Brooklands, Baujahr 1928.
Fahrgestellnummer (VIN) 8021, Motornummer 2007. Original britische Zulassungsnummer AZ 1189.
Farbe blau kombiniert mit einem hellblauen Fahrgestell und silber lackierten Drahträdern.
Nur etwa 100 Riley 9 Brooklands wurden gebaut, und dieser Riley 9 Brooklands kommt mit einer vollständigen und sehr interessanten Geschichte.
Am 30. März 1928 wurde der Wagen von Leslie Porter Ltd. aus Belfast bestellt und am 20. Juli 1928 an Mr. William Paige Noble ausgeliefert. Herr Noble nahm an der legendären Tourist Trophy (Ards TT circuit Belfast) teil, die am 18. August 1928 ausgetragen wurde.
Der Riley 9 nahm unter der Startnummer 11 an dem Rennen teil. Nachdem er in Runde fünfzehn den zweiten Platz erreicht hatte, stürzte Noble mit dem Riley in Newtownards und brach sich die Hinterachse.
Noble behielt den Riley bis zum 14. Februar 1935, als das Auto an Hedge End Motors Ltd in Southampton verkauft wurde. Die Vorkriegsjahre verbrachte der Wagen bei Besitzern, die in der Nähe der Brooklands-Rennstrecke in Weybridge bei London lebten.
Die Kriegsjahre verbrachte er bei einem Besitzer in Cheshire. Nach dem Zweiten Weltkrieg verbrachte der Riley die meisten Jahre bei Besitzern in der Gegend von Liverpool.
Zwischen 1949 und 1955 war der Riley im Besitz von Neville Pierce von der Stamford Service Station in Holywell, Nordwales. Pierce ließ den Riley umfangreich überholen und für Rennzwecke modifizieren.
Der Riley erhielt einen leistungsstärkeren Riley-Motor mit 1496 cm³, ein Armstrong-Siddeley-Viergang-Vorwahlgetriebe, robustere Achsen, größere Trommelbremsen und neue Naben mit "Knock-on"-Radmuttern.
Diese Teile stammten von einem Riley 12/4 Kestrel von 1935.
In dieser Nachkriegszeit wurden die (Club-)Rennen wieder aufgenommen, und die Vorkriegsrennwagen wurden wieder in Betrieb genommen und wettbewerbsfähig gemacht.
Der British Vintage Sports Car Club (VSCC) betrachtet die an dem Wagen vorgenommenen Änderungen als zeitgemäße Modifikationen. Ein VSCC-Zulassungsdokument ist vorhanden. Aufgrund der umfangreichen Modifikationen kann dieser Riley 9 Brooklands als modifizierter "racing special" angesehen werden.
Der letzte britische Besitzer hatte den Wagen von 1959 bis zu seinem Tod im Jahr 2011 in seinem Besitz.
Dieser Mr. J.A. (Jim) Trotter fuhr den Riley in den VSCC-Clubwettbewerben.
Im Jahr 2011 wurde der Riley an einen Niederländer verkauft, der den Wagen bei einem britischen Freund in der Garage stehen hatte. Der Riley ist immer noch im Vereinigten Königreich zugelassen. Dieser Riley 9 Brooklands kommt mit einer sehr umfangreichen Geschichtsakte, einschließlich einer Liste aller Besitzer von 1928 bis 1957 (erstellt vom Lancashire County Council im Oktober 1957) und einem Steuerregister, in dem weitere Besitzer bis zu Mr. J.A. Trotter aufgeführt sind.
Trotz der vollständigen Dokumentation ist die Geschichte nicht ganz unproblematisch.
Es ist ein weiterer Riley 9 (mit einer Karosserie vom Typ "Le Mans") mit dem Chassis 8021 bekannt, jedoch ohne bekannte Geschichte.
Die Existenz dieses Wagens wurde Herrn Trotter in den 1980er Jahren zur Kenntnis gebracht. Ein Schriftwechsel aus dem Jahr 1987 zwischen dem Besitzer dieses Fahrgestells und Herrn Trotter ist ebenfalls in den Unterlagen enthalten.
Herr Trotter erwarb AZ1189 mit seiner vollständigen und dokumentierten Geschichte im Jahr 1959, als der Wagen nachweislich als 8021 bekannt war und es keinen Grund gab, ihn zu betrügen. Ein Brief der verstorbenen Barbara Farquhar (eine Autorität auf dem Gebiet der Authentizität von Riley Brooklands, geboren 1924 - gestorben 2015) bestätigt, dass dieser Riley 9 Brooklands als der authentische Riley 9 Brooklands mit Chassis 8021 angesehen werden muss, der als AZ 1189 registriert ist. Dieser Brief ist auch Teil der Dokumentation.
Hier haben wir also einen fantastischen, 96 Jahre alten Riley 9 Brooklands-Rennwagen mit nachgewiesener Vorkriegs-Rennhistorie im Ards-TT von 1928, einer langen und ununterbrochenen Reihe von Vor- und Nachkriegsbesitzern, der in den 1950er Jahren mit Riley 12/4-Komponenten wieder renntauglich und wettbewerbsfähig gemacht wurde und bis in die frühen 2000er Jahre bei VSCC-Clubveranstaltungen gefahren wurde.
Ein wichtiger historischer Riley-Rennwagen mit einer großartigen Geschichte von fast 100 Jahren!
Technische Daten:
Vier-Zylinder-OHV-Reihenmotor (Riley 12/4 'Kestrel' )
Hubraum: 1496 ccm
Leistung: ca. 65 PS bei 5500 U/min
Drehmoment: unbekannt
Einlass: 2 x S.U.-Vergaser
Getriebe: 4-Gang-Schaltgetriebe (Armstrong Siddeley Preselector)
Bremsen: Girling stangenbetriebene Trommelbremsen rundum
Höchstgeschwindigkeit: unbekannt
Gewicht: unbekannt
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