Der P50 ging aus einem Prototyp des ehemaligen Audi-Werks, dem heutigen Automobilwerk Zwickau (AWZ), dem P70, hervor. Dieser Wagen hatte einen Zweitaktmotor und Frontantrieb, der bereits vor dem Krieg von DKW entwickelt worden war und von AWZ zugunsten des IFA F8 in die Produktion übernommen wurde. Der P70 hatte eine Kunststoffkarosserie und wurde in kleinen Stückzahlen produziert, bis der erste Trabant, der Trabant P50, vorgestellt wurde. Nach der Gründung des Industrieverbands Fahrzeugbau (IFA) und der 1958 erfolgten Fusion von AWZ mit dem ehemaligen Horch-Werk wurde die Arbeit zwischen diesen beiden Zwickauer Werken aufgeteilt. Das ehemalige Horch-Werk baute das Fahrgestell und das ehemalige Audi-Werk lieferte die Karosserie und montierte sie auf das Fahrgestell. Die fusionierten Werke wurden unter dem Namen VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau weitergeführt. Der Trabant P50 wurde von einem luftgekühlten Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 500 cm³ Hubraum angetrieben. Der Motor leistete 18 PS, was eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 95 km/h ermöglichte. Nach einer technischen Überarbeitung des Motors und dem Einbau eines vollsynchronisierten Getriebes leistete er 20 PS. Das Modell P50 war in einer Standard- und einer zweifarbigen Luxusversion erhältlich. Für eine kurze Zeit war auch eine dreifarbige Luxusversion erhältlich. Der innere Teil der Karosserie bestand aus selbsttragendem Metall, während die Außenseite der Kotflügel, Türen, des Daches, der Motorhaube und des Kofferraumdeckels aus Duroplast gefertigt waren, einem Kunststoff, der aus in Phenolharz getränkten Baumwollfasern hergestellt wurde. Duroplast wurde verwendet, weil aufgrund eines Handelsembargos des Westens ein Mangel an Stahl herrschte und die Sowjetunion einen Überschuss an Baumwollfasern hatte. Das Phenolharz wurde aus Braunkohle gewonnen, die in der DDR reichlich vorhanden war.
-Ersatzrad