Das Automobilwerk Eisenach (AWE) wurde 1886 von Heinrich Ehrhardt in Eisenach (Deutschland) gegründet. Zunächst wurden Fahrräder und Waffen hergestellt, aber nach zwei Jahren gab es das erste Auto: einen Wartburg (ein Lizenzmodell des französischen Decauville). AWE war die dritte Fabrik in Deutschland, die Autos produzierte, und einer der größten Arbeitgeber in Thüringen.
Im Jahr 1903 wurde die Produktion der Decauvilles eingestellt und die Familie Ehrhardt zog sich aus der Leitung des Unternehmens zurück. Die Fabrik wurde unter einem anderen Namen weitergeführt: Dixi (lateinisch für "ich habe gesprochen"). Das Spitzenmodell, der U35, wurde 1907 eingeführt und erwarb sich schnell einen guten Ruf für seine Zuverlässigkeit und Leistung.
Während des Ersten Weltkriegs wurden Lastwagen und Waffen hergestellt. Im Jahr 1919 wurde die Pkw-Produktion wieder aufgenommen, musste aber aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Zeit mit der Gothaer Waggonfabrik AG fusionieren. Von nun an konzentrierte sich das Unternehmen auf die Produktion von Personenwagen. Im Jahr 1927 wurde der DA-1 3/15 vorgestellt, der vom britischen Austin 7 lizenziert wurde.
Nach dem Kauf von AWE durch BMW im Jahr 1928 wurde die Produktion von Dixi's eingestellt. Das Eisenacher Werk wurde zur Geburtsstätte von BMW. Bis 1931 wurden bereits 25.000 Autos in Serie produziert. Ab 1933 wurden größere Autos mit Sechszylindermotoren entwickelt, der erste war der BMW 303. Später folgten der 315, 319, 327 und der BMW 328, ein elegantes Sportcoupé.
Ab 1942 wurde wegen des Zweiten Weltkriegs die Produktion von Autos eingestellt und mit dem Bau von Motorrädern für die Wehrmacht und Flugmotoren für die Luftwaffe begonnen. Bei Kriegsende waren 60 % des Werkes zerstört.
Nach dem Krieg wurde Thüringen vom US-Militär an die Sowjets übergeben. Die Produktion wurde mit dem BMW 321 wieder aufgenommen, von dem zwischen 1945 und 1950 etwa 4.000 Stück produziert wurden. Im Jahr 1949 wurden die Vorkriegsmodelle BMW 340 und 327 wieder eingeführt. Bei der Übergabe des Unternehmens an die DDR im Jahr 1952 wurde mit BMW Stuttgart vereinbart, dass die in Eisenach produzierten Fahrzeuge mit dem EMW-Logo (Eisenacher Motorenwerk) versehen werden sollten. Als 1955 die Produktion des EMW-BMW 327 eingestellt wurde, waren 505 Fahrzeuge in Eisenach gebaut worden.
Die Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland im Jahr 1990 bedeutete das Aus für AWE, das mit modernen Produktionsmethoden nicht mithalten konnte. Im April 1991 schloss das Werk seine Pforten.
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