1947 Alfa Romeo 6C 2500 SS Barchetta
Fahrgestellnummer 915543, Motor SS 923635 (passend)
VIN 915543 begann sein Leben als kurzes Fahrgestell, Supersport Touring Berlinetta, geliefert nach Rom am 07.07.1947. Der erste Besitzer hatte einen spanischen oder südamerikanischen Namen (Salvador Heredia). Es ist daher nicht klar, ob der Wagen überhaupt in Rom zugelassen war oder direkt nach Südamerika gebracht wurde. Das Fahrgestell 915543 befindet sich in der Mitte einer Gruppe von 5 Fahrzeugen, die alle nach Peru, Argentinien oder Südafrika exportiert wurden, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass es direkt ins Ausland ging.
Wie auch immer, der Wagen fand später seinen Weg nach Peru, wo er irgendwann vor den 90er Jahren restauriert wurde, leider in einer Art und Weise, die in diesen Jahren üblich war, mit einigen Modifikationen, "Upgrades" und dem Verlust einiger Details. Bilder in einem Christie's-Auktionskatalog vom Mai 1990 zeigen das Coupé mit Modifikationen wie einer über die gesamte Breite nach hinten öffnenden Motorhaube, äußeren Kofferraumdeckelbändern, einem äußeren Tankdeckel und einem sehr glänzenden Motorraum. Auch äußerlich fehlten einige Details, wie die Stoßstangen und andere Frontverkleidungen. Bemerkenswert ist jedoch, dass im Auktionskatalog erwähnt wird, dass der Wagen immer mit einem Bodenschaltgetriebe ausgestattet war, das er auch heute noch hat und das auch bei diesen sehr frühen Fahrgestellnummern üblich ist.
Der Wagen bestritt 1990 die Mille Miglia mit dem peruanischen Team Schemke/Girelli und wurde dann 1993 über BB One Exports/Los Angeles nach Frankreich verkauft.
Möglicherweise wegen der erwähnten Modifikationen und einiger fehlender Verkleidungsteile, wahrscheinlich aber auch wegen der Komplexität der Superleggera-Karosserie, gab der französische Besitzer im Laufe der zweiten Restaurierung auf und verkaufte das Projekt im Jahr 2000 nach Italien weiter.
Kurz vor dem Kauf von 915543 bot sich dem neuen italienischen Besitzer die seltene Gelegenheit, eine einmalige, originale Corsa-Karosserie in die Hände zu bekommen, die seit den 60er Jahren im Garten des Ex-Touring-Verfechters Eric Maggiar stand und in den 90er Jahren für Faszination und auch für viele Spekulationen in niederländischen Clubzeitschriften sorgte. Er wurde sowohl im Touring Superleggera Registro Internazionale Newsletter 1993 als auch in "Het Klaverblaadje" abgebildet und besprochen (siehe Bilder am Ende der Foto-Slideshow). Die Karosserie hatte große Ähnlichkeit mit einem ähnlichen Entwurf, der 1941 von Alfa selbst auf einem 8C 2900 Chassis (VIN 412043) ausgeführt und als "The Wale" bezeichnet wurde. Dieser Wagen hat überlebt und ist heute im Louwman Museum zu sehen.
Anstatt die stark modifizierte und unvollständige Touring Berlinetta-Karosserie zu restaurieren, wurde beschlossen, die Gelegenheit zu nutzen und diese einzigartige Corsa-Karosserie auf das ansonsten nummerngleiche Fahrgestell zu montieren und zu restaurieren.
Was wir heute haben, ist also ein originales, nummerngleiches SS-Fahrgestell, das mit einer restaurierten, originalen Corsa-Karosserie ausgestattet ist. Beide Teile sind echt, gehörten aber ursprünglich nicht zusammen. Keines der beiden Teile wurde gekürzt oder wesentlich verändert. Die Restaurierung wurde im Jahr 2011 abgeschlossen.
Da es keine originalen 6C Siluros mehr gibt, kommt dieser Wagen einem echten 6C 2500 SS Corsa so nahe wie nur möglich. Mit einem Gewicht von nur 1050 kg ist dieser 6C ein völlig anderes Fahrerlebnis als seine viel schwereren Geschwister. Seit der Restaurierung hat er an zahlreichen italienischen Veranstaltungen wie Bassano, GP Nuvolari und anderen teilgenommen und ist ein gern gesehener Teilnehmer bei solchen Veranstaltungen. Wir betreuen dieses Auto seit es 2011 nach Deutschland kam und kennen es daher sehr gut.
Wir würden auch einen möglichen Tausch plus/minus Bargeld gegen einen hochklassigen, offenen italienischen Klassiker (50er, 60er Jahre) in Betracht ziehen, der auch für einen größeren Fahrer geeignet ist (z.B. Ferrari 330 GTS oder ähnliches).