Ferrari wurde in den frühen 70er Jahren für seine Zwölfzylindermotoren und die Positionierung der Motoren direkt hinter dem Fahrer bekannt. Aber eine Kombination aus diesen beiden Faktoren? Die gab es erst 1973, als Ferrari den 365 GT4 BB vorstellte, der einen leistungsstarken Zwölfzylindermotor hinter den beiden Sitzen aufwies. Der 365 GT4 BB wurde 1976 vom 512 BB abgelöst, der heute sehr geschätzt wird und als letzter Zwölfzylinder-Ferrari mit Vergasermotor gilt.
Unter der riesigen Motorhaube, die im Wesentlichen ein vollständig geöffnetes Klappheck ist, führte der 512 einen noch größeren Boxermotor (BB steht für Berlinetta Boxer) mit einem Hubraum von 4.943 cm³ ein. Für Ferrari war er groß genug, um den Namen 512 (5 Liter, 12 Zylinder) zu rechtfertigen. Technisch gesehen handelt es sich jedoch nicht um einen Boxermotor, da sich die beiden gegenüberliegenden Kolben des Motors in dieselbe Richtung bewegen. Der Konstrukteur des Motors, Mauro Forghieri, sagte einmal: "Nennen Sie ihn nicht Boxer. Richtig ist, dass es sich um einen 'Flat-12' handelt, also einen V12 mit einem Winkel von 180°".
Wie auch immer, der Motor ist ein wahres Kraftpaket mit einer unglaublichen Leistung von 360 Pferdestärken. Der 512 BB erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 280 km/h, was für die damalige Zeit außergewöhnlich war.
Gleichzeitig verströmt der 512BB auch ein immenses Gefühl von Luxus. Heutzutage werden Luxus und Reichtum vielleicht mit großen Bildschirmen, Assistenzsystemen und einer Innenbeleuchtung mit achtzig einstellbaren Farben assoziiert, aber damals zeichnete sich Luxus durch erlesene Materialien, Handwerkskunst und ein Gesamterlebnis aus. Wenn man sich hinter das Steuer eines 512BB setzt, bekommt man eine unmittelbare Vorstellung davon, wie die Spitze der Automobilwelt ausgesehen haben muss: Dies! Und was das Fahren betrifft, gab es kaum etwas Besseres. Die Zeitschrift Road&Track schrieb nach den ersten Testfahrten, der 512BB sei der beste Allround-Sportwagen seiner Zeit.
Dieser 512BB hebt sich allein schon durch seine Farbkombination von den meisten anderen ab. Oro Chiaro Metalizzato, ein wunderschönes helles Goldmetallic, kombiniert mit einem kastanienbraunen Interieur, oder wie es auf Italienisch heißt, Marrone Castagna. Der Wagen befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand, was angesichts seiner authentischen Laufleistung von 57.362 Kilometern nicht verwundert.
Die goldfarbene Karosserie ist in einem absolut tadellosen Zustand. Schöne Lackierung, saubere Gummizierleisten und makellose Scheiben ohne Beschädigungen. Die originalen Räder mit korrekt dimensionierten Reifen runden das äußere Bild ab.
Der Innenraum ist einfach umwerfend. Die dunkelbraune Lederausstattung passt hervorragend zur Außenfarbe und ist in einem ausgezeichneten Zustand. Nicht mehr ganz neu, aber völlig frei von Abnutzungserscheinungen oder Schäden. Er strahlt ein fantastisches Ambiente, schönes Design und den typischen Stil der späten 70er Jahre aus: was für ein Charakter!
Wie bereits erwähnt, zeigt der Kilometerzähler 57.362 Kilometer an. Das Originalheft des Wagens, das am 21. März 1980 von Autodiffusion S.A. in Genf ausgeliefert wurde, bestätigt, dass dies der echte Kilometerstand ist, und es gibt mehrere Stempel, die diesen niedrigen Kilometerstand anzeigen. Ein offizielles Ferrari-Zertifikat ist ebenfalls vorhanden, und zahlreiche Rechnungen zeugen von der sorgfältigen Wartung des Wagens. Neben dem Wartungsheft sind auch das originale Instruktionsheft, das Serviceheft und eine originale Schweizer Karte von Ferrari vorhanden.
Die Eigenschaften und der Zustand dieses 512BB machen ihn zu einem einzigartigen Exemplar, und man kann mit Sicherheit sagen, dass die Gelegenheit, einen 512er wie diesen zu erwerben, nicht oft vorkommt.
