Jeder, der diesen Artikel liest, hat ein bisschen Benzin im Blut - sonst hätten Sie den Link gar nicht erst angeklickt. Und viele Menschen haben zu dieser Vorliebe für Autos beigetragen, aber es gab vor allem einen, der alles in Gang gesetzt hat. Es werde Licht (erleuchtet von einer Zündkerze im Zylinder eines Motors)! Diesmal schreibt Dyler über die wichtigste Person der Automobilgeschichte. Der Mann, der uns das Auto gebracht hat - Karl Friedrich Benz.
Der Mensch, der die Welt nicht weniger als Gutenberg veränderte, wurde 1844 in einem Deutschland geboren, das noch nicht zu einem einzigen Staat vereinigt war. Karls Vorliebe für die Mechanik wurde ihm wahrscheinlich in die Wiege gelegt, denn sein Vater war Lokomotivführer. Wahrscheinlich erinnerte sich Karl nicht einmal an seinen Vater, denn er starb, als Karl gerade zwei Jahre alt war. Die Mutter, die ihr Kind in ärmlichen Verhältnissen allein aufziehen musste, erkannte schon früh die Bedeutung von Bildung und drängte den jungen Karl zu einem Studium. Er war sehr gut in der Schule, vor allem in den mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fächern. Und obwohl der junge Karl eigentlich Schmied werden wollte, entschied er sich, wahrscheinlich aus Respekt vor seinem Vater, für ein Studium des Lokomotivbaus.
Als Student verbrachte Karl seine Zeit gerne mit einem Fahrzeug, das zu dieser Zeit populär geworden war - dem Fahrrad. Offenbar kam ihm dabei die Idee einer pferdelosen Kutsche mit Verbrennungsmotor in den Sinn. Im Jahr 1864 schloss Benz sein Studium ab und suchte nach einer Anstellung. Die Suche war nicht sehr erfolgreich - Karl arbeitete hier und da (in einer Waagenfabrik, einer Brückenbaufirma und anderen Ingenieurbüros), jeweils etwa ein Jahr lang. Wahrscheinlich gefiel es dem jungen Mann nicht, ein Untergebener zu sein, und er beschloss schließlich, sich selbständig zu machen.
Im Jahr 1871 gründete er zusammen mit seinem alten Freund August Ritter die Mannheimer Eisengießerei und Mechanische Werkstätte, die später in Fabrik für Blechbearbeitungsmaschinen umbenannt wurde. Der Erfolg der Werkstatt war ein doppelter. Der Betrieb lief schlecht und wäre ohne die finanzielle Unterstützung von Karls zukünftiger Frau Bertha untergegangen. Das kreative und inspirierende Umfeld ermöglichte es Karl jedoch, unzählige neue Ideen zu entwickeln, die für Teile patentiert wurden, die noch heute in vielen Autos zu finden sind. Die Zündkerze, der Vergaser, der Wasserkühler, die Kupplung, die Gangschaltung und schließlich das wichtigste von allen, das nicht nur die Entwicklung des Automobils, sondern auch die der Luftfahrt bestimmte - das Patent für den Verbrennungsmotor, das er kurz vor Weihnachten 1879 erhielt, als die Welt nicht nur den Gesang der Chöre zur Feier der Geburt Christi hörte, sondern auch das Rattern des Benz-Zweitaktmotors.
Der Gewinn aus dem Verbrennungsmotor-Patent erlaubt es Karl Benz, sich seinem alten Traum zu widmen, eine pferdelose Kutsche zu konstruieren. Von der Erfindung des Motors bis zum Anbruch des Automobilzeitalters auf der Erde vergingen weitere sechs Jahre, als Karl Benz das erste Auto der Welt aus seiner Werkstatt rollte - den Benz Patent-Motorwagen. Zugegeben, es war sein erster Pfannkuchen: Der Wagen war selbst für den Erfinder extrem schwer zu beherrschen, der ihn bei der ersten Vorführung gegen eine Mauer fuhr; glücklicherweise wurde niemand verletzt. Man könnte sagen, dass das erste Auto der Welt auch der erste Mercedes Benz war - 1883 gründete Karl die Benz & Cie., die Verbrennungsmotoren herstellte und sich später zu dem Unternehmen mit dem dreizackigen Stern auf der Motorhaube entwickelte. Auf der Pariser Weltausstellung 1888 stellte Karl eine verbesserte Version seines Wagens - bereits das Modell 3 - vor, und der Prophet des neuen Zeitalters erregte in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit.
Da Karl das Interesse der Öffentlichkeit erkannte, beschloss er, das Auto zu verkaufen. Und so kam der Benz Motorwagen - das erste kommerziell verkaufte Automobil - auf die Straßen der Welt. Doch wie bei jedem anderen Produkt auch, lässt sich ein Auto nicht ohne gute Werbung verkaufen. Und die brauchte dieser Wagen definitiv, denn er hatte noch keine Gangschaltung, und die miserablen Bremsen und der schwache Motor führten dazu, dass er an einem steilen Berg aufhörte vorwärts zu fahren und der Schwerkraft nachgab... Glücklicherweise sprang seine geliebte Frau Bertha ein - die Person, der die meisten Benzinfans nichts mehr zu verdanken haben als Karl selbst, der das Auto populär machte.
Stellen Sie sich eine ganz einfache Fahrt vor, bei der Sie die Kinder zu Ihrer Mutter bringen wollen, die 100 km entfernt wohnt. Aber es ist 1888, und Benzin gibt es nur in der Apotheke, und das Auto, das auf Ihrem Hof steht, ist eines der wenigen auf der Welt. Es erscheint verrückt, diese 100 km auf sich zu nehmen, wenn man nicht einmal auf die Pannenhilfe zählen kann, aber Bertha Benz dachte anders. Ohne ihren Mann zu fragen, holte Bertha Benz am Morgen des 5. August 1888 sein Dreirad aus der Werkstatt und machte sich mit ihren Söhnen auf den Weg, um ihre Großmutter zu besuchen. Die Fahrtstrecke betrug 105 km, und die Fahrzeit dauerte bis zum Abend desselben Tages.
Man muss sich fragen, was Karl fühlte, als er am Abend ein Telegramm erhielt, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass seine Frau sein Auto genommen hatte und nun bei ihrer Mutter ist. Und die Fahrt selbst war nicht die einfachste. Von Tankstellen mit Hot Dogs träumte man damals noch nicht einmal, und Bertha betete offenbar, dass sie so schnell wie möglich die nächste Apotheke erreichte, um auftanken zu können. Natürlich kam sie am schnellsten dorthin, wenn sie bergab fuhr, denn Benz' Wagen konnte praktisch nicht bremsen.
Und dies führte dazu, dass Bertha etwas anderes erfand, das noch heute verwendet wird – sie hielt in einer Stadt an und bat einen örtlichen Schuhmacher, Stücke aus Leder an den Bremsklötzen anzubringen, damit sie die Radfläche besser greifen würden. So erfuhr die Welt von Bremsbelägen und lernte auch, dass Autos für mehr als nur das Umkreisen des Hofes und das Erschrecken der Nachbarn nützlich sind. In der Zwischenzeit wird Berthas PR-Aktion bis heute in Erinnerung behalten. Im Jahr 2008 wurde die Bertha Benz Memorial Route offiziell als Teil des industriellen Erbes der Menschheit anerkannt. Und Sie können es auch ausprobieren – es gibt einen GPS-Download online, der Sie durch die erste Langstreckenfahrt der ersten Langstreckenfahrerin der Welt führt.
Als sich das 19. Jahrhundert dem Ende zuneigte, wurde Karls Erfindung langsam, aber sicher populär. Die ersten Modelle von Benz & Cie. - der Velo und der Victoria - wurden die ersten Serienautomobile der Welt. Die Victoria war das erste Automobil mit einem Viertaktmotor und Drehachsen, die ebenfalls von Benz patentiert wurden und eines der größten Probleme der ersten Autos in Bezug auf das Fahrverhalten lösten. Im Jahr 1899, als Henry Ford noch an seinen Ideen arbeitete, war Benz der größte Automobilhersteller der Welt und produzierte in diesem Jahr 572 Autos. 1895 entwarf Karl Benz den ersten Lastwagen der Welt, den Netphener ein wenig modifizierte und zum ersten Autobus der Welt machte.
Und eine Frage an die Subaru- und Porsche-Fans: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wer den Boxermotor erfunden hat, der im Boxster und den Rallye-Monstern aus Japan eingesetzt wird? Auch das war das Verdienst von Karl Benz. Das geschah 1895, als Karl den "Gegenmotor" patentieren ließ, um in seinen zukünftigen Kreationen Platz zu sparen.
Während des Ersten Weltkriegs wurden Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren wie nie zuvor eingesetzt. Das Automobil begann die Welt so schnell zu beherrschen wie einst der Homo sapiens. Man sollte meinen, dass Karl und seine Familie sich über den Erfolg ihrer Arbeit gefreut hätten, aber Benz & Cie. ging es immer schlechter. Die rasante Inflation in Deutschland führte dazu, dass niemand mehr Autos kaufte, und das Unternehmen stand am Rande des Bankrotts. Im Jahr 1926 fusionierte Benz & Cie. mit der Daimler Motoren Gesellschaft - einem Unternehmen, das seit Anfang des 20. Jahrhunderts Karls Motoren in seinen Autos verwendete.
Dies war die Geburtsstunde von Daimler-Benz, dessen Marke Mercedes-Benz seit fast 100 Jahren der vielleicht bekannteste Automobilhersteller der Welt ist. Karl selbst erlebte die Wiedergeburt des Unternehmens, bevor er 1929 im Alter von 84 Jahren starb. Seine reiselustige Frau Bertha starb 1944. Das Haus, in dem sie einst lebten, beherbergt heute ein Gedenkmuseum zu Ehren der Person, deren Arbeit die Welt veränderte und die 1984 in die Detroit Automotive Hall of Fame aufgenommen wurde!
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