Der Motorsport ist eine riesige Spielwiese. Eines der besten Beispiele dafür könnte der Tyrrell P34 Cosworth sein - ein Formel-1-Auto, das durch seine Sechs-Rad-Konfiguration faszinierte.

Versuchszeitraum

Die Ingenieure der Formel-1-Teams gehören zu den besten Fachleuten der Welt. Sie denken an eine Vielzahl von technischen Lösungen, die eine möglichst effiziente Nutzung der von den Organisatoren ausgearbeiteten Regeln ermöglichen.

Der Held unserer Geschichte ist der Tyrrell P34 Cosworth. Er wurde Mitte der 70er Jahre entwickelt, zu einer Zeit, als die Formel-1-Teams begannen, die Probleme der aerodynamischen Effizienz zu lösen.

Die Ingenieure entwickelten die unkonventionelle Sechs-Rad-Konfiguration des Tyrrell P34 Cosworth, nachdem eine Bedingung im Formel-1-Reglement auftauchte. Sie besagte, dass der Frontspoiler nicht breiter als 1,5 Meter sein durfte. Diese Vorschrift zwang viele Ingenieurteams dazu, schmalere, aber etwas längere Fahrzeuge zu konstruieren.

1976 Tyrrell P34
1976 Tyrrell P34
© Tyrrell
1976 Tyrrell P34
1976 Tyrrell P34
© Tyrrell

In der Zwischenzeit überlegten die Autoren des Tyrrell P34 Cosworth, wie man einen langbeinigen Fahrer, die Lenkung, die Aufhängung und natürlich die Reifen in ein 1,5 Meter breites Auto einbauen könnte. Schließlich kamen sie zu dem Schluss, dass die beiden Vorderräder durch vier Gegenstücke mit kleinerem Durchmesser ersetzt werden sollten. Außerdem wurden die Vorderräder hinter der vorderen Stoßstange montiert, die heute viele mit der Schneefräse in Verbindung bringen.

Diese technische Lösung ermöglichte es, mehrere Hasen auf einmal zu erlegen. Die vier Vorderräder sorgten für eine bessere Haftung auf der Straße. Die vier Vorderräder ermöglichten es den Fahrern auch, einen vorgegebenen Haltepunkt zu überspringen und schneller und präziser in eine Kurve einzufahren. Cool, aber hatte diese Lösung nicht auch Nachteile? Das hatte sie, aber dazu später mehr. Kommen wir nun zum Tag der Markteinführung des Autos - September 1975.

Wie viele Teams wollten auch die Autoren des Tyrrell P34 Cosworth nicht nur die Journalisten, die ihn sahen, sondern auch ihre Rennfahrerkollegen beeindrucken. Als der Tyrrell P34 Cosworth im Heathrow Hotel offiziell enthüllt wurde, fühlten sich viele nach der Präsentation wie im Zirkus. Sie sahen einen sechsrädrigen Tyrrell P34 Cosworth, der nicht an ein Formel-1-Auto erinnerte. Viele dachten, es handele sich um einen gewöhnlichen Versuch, mehr Aufmerksamkeit in den Medien zu erlangen, und nicht um ein ernsthaftes Projekt, um die Formel-1-Arena zu gewinnen.

1976 Tyrrell P34
1976 Tyrrell P34
© Tyrrell
1976 Tyrrell P34
1976 Tyrrell P34
© Tyrrell

Die erste Fahrt

Die ersten Tests des Tyrrell P34 Cosworth fanden am 8. Oktober 1975 statt. Bei den ersten Tests waren die Ingenieure angenehm überrascht von der Bodenhaftung des Vorderwagens, aber die erhöhte Reibung und Größe der Räder verursachten unangenehm hohe Betriebstemperaturprobleme. Die Räder wurden sehr heiß, und die Reifen nutzten sich noch schneller ab.

Der erste Auftritt des Tyrrell P34 Cosworth in der Formel 1976 war etwas ermutigend. Bereits im ersten Qualifying zeigte der Tyrrell P34 Cosworth die drittbeste Zeit. Allerdings musste er das Rennen wegen überhitzter Räder abbrechen.

1976 Tyrrell P34
1976 Tyrrell P34
© Tyrrell
1976 Tyrrell P34
1976 Tyrrell P34
© Tyrrell

Die folgenden Etappen waren weitaus erfolgreicher. Beim Großen Preis von Schweden zum Beispiel belegten die sechsrädrigen Rennwagen den ersten und zweiten Platz. Auch auf anderen Strecken wie Mosport Park, Fuji oder Anderstorp, die lange Geraden aufwiesen, zeigte dieser Wagen ein hohes Tempo. Auf kurvigeren Strecken hingegen war der Tyrrell P34 Cosworth nicht so wendig wie seine Vorbilder.

Im folgenden Jahr, 1977, fuhr der Tyrrell P34 Cosworth etwas verändert auf die Strecke. Der P34 war breiter, schwerer und ... langsamer. Das höhere Gewicht schadete nicht nur der Dynamik, sondern auch dem Kurvenverhalten des Autos.

Auf der Suche nach einer besseren Beschleunigung passten die Projektautoren die Vorderradspur und die Konfiguration der Vorderradaufhängung an. Diese Verbesserungen änderten jedoch die Position der Vorderräder, wodurch die Vorteile des Sechsradkonzepts letztlich zunichte gemacht wurden.

Schließlich beschloss Tyrrell, das Sechsrad-Konzept aufzugeben und zur traditionellen Vierrad-Konfiguration zurückzukehren.

---

Entdecken Sie Ihr Traumauto in unseren Autokategorien oder stöbern Sie in unserem Classic Passion Shop, um aufregende Artikel unserer Partner zu entdecken!