Die Automobilindustrie bewegt sich unaufhaltsam in Richtung Elektrifizierung. Für viele scheint diese Technologie eine atemberaubende Innovation zu sein, die in der Lage ist, den Schadstoffausstoß drastisch zu reduzieren und damit erheblich zur Verringerung der Umweltverschmutzung beizutragen.

Ein Blick in die Lehrbücher der Automobilgeschichte zeigt jedoch, dass das Elektroauto nicht erst gestern erfunden wurde. Tatsächlich fuhr das erste Elektrofahrzeug bereits 1832 über die Straßen unseres Planeten. Zugegeben, es war kein Auto, sondern eher eine Kutsche mit Elektromotor, aber es war der erste Schritt in Richtung umweltfreundlicher Verkehrsmittel.

Dasselbe gilt für Autos mit Hybridantrieb, die in einigen Jahren wahrscheinlich in fast allen Neuwagen zu finden sein werden. Toyota wird oft als Pionier der Hybridfahrzeuge bezeichnet, aber diese Aussage ist nicht ganz korrekt. Tatsächlich war Toyota das erste Unternehmen, das mit der Massenproduktion von Autos mit Hybridantrieb begonnen hat.

Tatsächlich wurde das erste Hybridauto 1901 von Ferdinand Porsche konstruiert - ja, meine Damen und Herren, vor 116 Jahren erblickte das erste Automobil, das sowohl mit Benzin- als auch mit Elektromotor angetrieben wurde, das Licht der Welt.

Die Versuche, den Hybrid-Antriebsstrang zu perfektionieren, waren zahlreich. Viele Automobilhersteller haben mit diesem attraktiven Antriebsstrang experimentiert. So auch Audi, den man getrost als Pionier der europäischen Hybridfahrzeuge bezeichnen kann.

Der Hybrid-Wagen von 1989

Bereits 1989 stellte das Mitglied des Volkswagen-Konzerns auf der Frankfurter Automobilausstellung einen Hybrid auf Basis des Audi 100 Avant vor, der die Probleme lösen sollte, die den Ingenieuren damals nur Kopfzerbrechen bereiteten.

Audi Duo
Audi Duo
© Wikimedia Commons
Audi Duo
Audi Duo
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Anstelle des traditionellen Allradantriebs wählten die Deutschen einen anderen Weg, der heute bei allen Fahrzeugen mit Hybridantrieb zum Einsatz kommt: Sie nahmen einen normalen Wagen mit Frontantrieb Audi 100 und setzten einen 9,3 kW starken Elektromotor auf die Hinterachse.

Dieser war mit einem 2,3-Liter-5-Zylinder-Benzinmotor gekoppelt, der 136 PS leisten konnte. Während der herkömmliche Verbrennungsmotor die Vorderräder antrieb, trieb der batteriebetriebene Motor die Hinterräder an. Diese Konfiguration ist in modernen Autos weit verbreitet, aber dieses System war etwas interessanter, weil per Knopfdruck einer von zwei Modi gewählt werden konnte.

Audi Duo
Audi Duo
©Wikimedia Commons
Audi Duo
Audi Duo
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Wie moderne Hybridautos nutzte das Projekt von 1989 Elektrizität, wenn sich das Auto in Bewegung setzte und bei niedrigen Geschwindigkeiten. Man könnte also sagen, dass sich das Prinzip, nach dem Hybridautos funktionieren, seit 24 Jahren nicht verändert hat.

Bei der Markteinführung behauptete das Unternehmen, dass das Auto allein mit der Batterie etwa 80 Kilometer weit fahren kann und dass es acht Stunden dauert, bis eine leere Batterie wieder vollständig aufgeladen ist.

Das größte Manko des Hybrids war jedoch sein Gewicht. Im Vergleich zur regulären Version des Audi 100 war die Hybridvariante rund 200 kg schwerer.

Audi Duo hybrid system
Audi Duo-Hybridsystem
© Audi archive
Audi Duo hybrid system
Audi Duo-Hybridsystem
© Audi archive

Das Auto, das die Besucher der Frankfurter Automobilausstellung in seinen Bann zog, war nur dazu gedacht, den Einfallsreichtum und die Erfindungsgabe seiner Ingenieure zu demonstrieren. Angetrieben von der Begeisterung und dem Wunsch zu sehen, wie sich das Projekt entwickeln wird, produzierten die Deutschen zehn Einheiten dieses Hybridmodells. Doch damit war es noch nicht getan.

Zwei Jahre später stellte Audi eine verbesserte Hybridversion des Audi 100 vor, die auf dem Modell C4 basierte. Im Vergleich zum vorherigen Prototyp verfügte die zweite Hybrid-Evolution über einen permanenten Allradantrieb. Vorne war ein 4-Zylinder-Motor mit 2,0 Liter Hubraum eingebaut, der bei Bedarf die Batterien im Kofferraum auflud.

Audi Duo
Audi Duo
© Audi archive
Audi Duo
Audi Duo
© Audi archive

Die dritte Hybrid-Evolution wurde 1996 eingeführt. Der Benzinmotor wurde durch einen 1,9-Liter-Dieselmotor mit einer Leistung von 90 PS ersetzt. Dieser wurde mit einem wassergekühlten 29-PS-Elektromotor gekoppelt.

Bei der dritten Hybrid-Evolution verzichtete Audi auf den Allradantrieb und setzte auf den traditionellen Vorderradantrieb. Im reinen Batteriebetrieb erreichte der A4 eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, während die Höchstgeschwindigkeit mit dem Dieselmotor bei 170 km/h lag.

Im September 1997 beschlossen die Deutschen, ihr Glück zu versuchen und den Käufern eine Hybridversion des Audi A4 Kombi anzubieten. Für diese Version verlangte der Hersteller 60.000 D-Mark, also etwa 30.000 Euro. Der relativ hohe Preis führte dazu, dass Audi nur 90 A4-Hybride verkaufte.

In dem Bewusstsein, dass dieses Experiment nie die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient, haben die Deutschen die Massenproduktion eingestellt und weitere Pläne für Hybride auf Eis gelegt.

Audi Avant Duo III
Audi Avant Duo III
© Audi archive
Audi Avant Duo III
Audi Avant Duo III
© Audi archive
Audi Avant Duo III
Audi Avant Duo III
© Audi archive

Nicht der erste, aber auch nicht der letzte

Trotz des kommerziell erfolglosen Projekts in den 1990er Jahren arbeiteten die Ingenieure des deutschen Unternehmens weiter an der Idee des Hybridautos.

Nachdem der Audi A4 Duo III Hybrid 1997 ins Firmenmuseum wanderte, stellte Audi erst 2005 wieder ein Hybridkonzept vor. Damals wurde der Geländewagen Audi Q7, der über einen extrem leistungsstarken 4,2-Liter-8-Zylinder-Motor verfügte, aber auch mit der Kraft von Elektromotoren fahren konnte, der ganze Stolz von Audi.

Audi Q7 hybrid concept
Audi Q7 Hybrid Konzept
© Audi archive

The hybrid train was back in motion, and the Audi MetroProject Quattro project, which later evolved into the popular Audi A1 hatchback, found itself in the spotlight in 2007.

Audi MetroProject Quattro concept (2007)
Audi MetroProject Quattro Konzept (2007)
© Audi archive

Wie viele innovative Projekte musste auch die zur Serienreife gebrachte Audi A1 Schräghecklimousine auf einige Vorteile und Technologien verzichten. Eines davon war der Hybrid-Antriebsstrang, der aus einem 1,4-Liter-Turbobenziner mit 150 PS und 240 Nm Drehmoment und einem 30-kW-Elektromotor an der Hinterachse bestand.

Audi behauptete damals, dieses Konzept habe eine rein elektrische Reichweite von bis zu 100 Kilometern und könne eine Höchstgeschwindigkeit von über 100 km/h erreichen.

Das Jahr 2011 war eines der denkwürdigsten Jahre in der Geschichte von Audi. Damals wurde offiziell bekannt gegeben, dass die Massenproduktion des ersten (obwohl es eigentlich das zweite) Hybridautos begonnen hatte. Angesichts der schnell wachsenden Nachfrage nach Fahrzeugen vom Typ SUV baute Audi einen Hybridantrieb in eines seiner beliebtesten Modelle ein - den SUV Audi Q5 mit einem 2,0-Liter-Benzinmotor mit 210 PS und einem Elektromotor mit 45 PS.

Audi Q5 hybrid
Audi Q5 Hybrid
© Audi archive

Auch wenn Audi erst spät auf den Hybridzug aufgesprungen ist, so war es doch der erste europäische Automobilhersteller, der ein Hybridauto in Produktion genommen hat. Derzeit plant Audi nicht nur die Erweiterung seiner Hybrid-Modellpalette, sondern auch Investitionen in die Produktion von Elektrofahrzeugen. Für dieses ehrgeizige Projekt hat Audi das japanische Unternehmen Sanyo angeworben, das auf die Herstellung von elektronischen Komponenten spezialisiert ist.

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